Unser Nachbar ist ein guter Mensch, glaubt er.
Ein Gutmensch aus Überzeugung.
Er hasst SUVs und fährt selber gerne alte Traktoren und Landmaschinen im Ort herum.
Die Fahrzeuge stoßen dicke schwarze Abgaswolken aus, sie rattern, knattern, lärmen, stinken was das Zeug hält.
Überall tropft das Öl aus ihren alten Motoren.
Unser Nachbar freut sich darüber, denn er macht gerne Krach und Lärm und Gestank.
An den schönen ruhigen Sonn- und Feiertagen im Frühjahr und Sommer, wo man endlich mal durchatmen kann, da startet der Ökofaschist seine Traktoren besonders früh, gerne am Sonntagmorgen um 7.
Er holt dann alle seine Fahrzeuge heraus, lässt sie alle einfach laufen.
Und so stehen sie dann da und tuckern vor sich hin, stinken und lärmen, so wie es der Ökofaschist gerne mag, denn so war es früher ja auch, zumindest in seinen Träumen.
Und weil es so schön ist hat der Ökofaschist sogar einen Verein gegründet, wo sich lauter Freunde der „Schnauferl“ versammelt haben, damit sie alle gemeinsam tuckernd und stinkend die Natur verpesten können.
Der Ökofaschist und seine Freunde fahren sogar voller Stolz auf der Bundesstraße, um den dort rauschenden und brausenden Verkehr aufzuhalten und zu die Autofahrer zu erziehen.
Die Ökofaschisten sehnen sich nach früher zurück, nach Ruhe und Ordnung.
Darum fahren sie mit ihren stinkenden keuchenden Drecksmaschinen auch so gerne an Sonntagen in der Früh durch den Ort, wenn viele Nachbarn ihre Fenster gerade geöffnet haben oder im Garten frühstücken.
Das freut die Ökofaschisten dann so richtig.
Einzig wenn sie anderen Lärm ertragen müssen, dann werden die Ökofaschisten böse.
So wohnt einer von ihnen neben dem örtlichen Sportplatz. Er klagt seit Jahr und Tag gegen diesen Ort der Begegnung.
Bei jedem Fussballspiel, bei jeder Familienfeier ruft er ab 20 Uhr alle 10 Minuten die Polizei an, weil er sich vom Lärm der anderen belästigt fühlt.
Unser Nachbar der Ökofaschist möchte es gerne ordentlich haben und ruhig.
Bei sich auf dem Hof.
Darum parkt er auch seine alten Autos nicht auf seinem alten Bauernhof, sondern in der Straße bei den anderen Nachbarn.
Auch die schrottreifen LKWs und Sprinter seiner Untermieter aus Polen, Ungarn, Tschechien parken in Straße bei den anderen Nachbarn.
So machen sie dort die Fahrbahn kaputt und knallen dort morgens um 5 ihre Wagentüren, wenn sie aufbrechen zu ihren Jobs auf dem Arbeiter-Strich.
Seine Frau hält sogar Hühner und Ziegen, deren Stallungen sie extra so bauen ließ, dass die Geräusche der Tiere nur bei den Nachbarn in den umliegenden Häusern zu hören sind.
So können sich alle Nachbarn freuen, wenn morgens um 5 die beiden Hähne der Gutmenschen um die Wette krähen.
Frau Ökofaschistin erzählt gerne allen Leuten, dass sie ja nun schon 11 Ziegen und 8 Hühner habe – oder umgekehrt, denn so wichtig ist es ja auch wieder nicht.
Hauptsache es macht Krach !